Skizze und Salon | 2012 | oqbo raum für bild wort ton | Berlin

Bei Raumarbeit, die Seraphina Lenz für die Galerie oqbo entworfen hat, geht es ihr darum, den Raum in seinem Klang und seiner Temperatur zu verändern und ganz wörtlich genommen andere Perspektiven anzubieten. Man kann sich vertikal durch den Raum bewegen, den Blick von oben nach draußen auf die Brunnenstraße werfen und  bewusst dem Straßengeschehen zwischen Blumenladen, Apotheke und Fahrschule zuschauen.

Den Nachbarn, die täglich an der Galerie vorbeigehen, bietet sich ein ungewohntes Bild, wenn sie die Besucher der Galerie auf den aufsteigenden Treppen sitzen sehen. In der räumlichen Versuchsanordnung kann man die unbestimmte gegenseitige Beobachtungssituation im Brunnenviertel ahnen, in einem Viertel, das sich in der ersten Phase der Gentrifizierung befindet. Diese produziert ein fremdes Nebeneinander von langjährigen Anwohner:innen und den neu dazu Kommenden. Man schaut von innen auf die Straße und die Straße schaut zurück.
Text:oqbo

The spatial piece that Seraphina Lenz has designed for the oqbo gallery is about changing the sound and temperature of the space and, quite literally, offering different perspectives. You can move vertically through the space, look out onto Brunnenstrasse from above and consciously watch the street activity between the flower store, pharmacy and driving school.

Neighbors who pass by the gallery every day are presented with an unusual picture when they watch the gallery's visitors sitting on ascending staircases. In the experimental arrangement, one can sense the indeterminate mutual observation situation in the Brunnenviertel, a neighborhood that is now in the first phase of gentrification. This produces a strange juxtaposition of long-time residents and newcomers. You look at the street from the inside and the street looks back at you.
Text:oqbo