Kristallglanz, eine fragmentarische Rekonstruktion ⎟ Berlin ⎟ 2013

Vitrineninstallation in der Reihe von acht künstlerischen Installationen des Projektes
„Spuren, Hohlräume Leerstellen, jüdisches Leben am Kurfürstendamm“ einem Projekt des Instituts für Kunst im Kontext der UdK in
Kooperation mit dem Archiv des Museums Charlottenburg Wilmersdorf im Rahmen
des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt – Berlin 1933 – 1938 – 1945

Kristallglanz, eine fragmentarische Rekonstruktion ⎟ Berlin ⎟ 2013

Im April 1939 listet ein Ehepaar in seiner Wohnung am Kurfürstendamm auf der Triumph- Schreibmaschine seinen gesamten Hausstand auf, insgesamt kommen ungefähr tausend Gegenstände zusammen. Alles wird sorgfältig verpackt und an die Speditionsfirma geliefert, die das Gut nach Schanghai, an den neuen Wohnort der beiden, schicken soll.
Doch dort kommt es nie an.
Seraphina Lenz hat im Brandenburgischen Landeshauptarchiv recherchiert, wie an den behördlich organisierten Enteignungsprozessen hundert Tausende Beamte, Schätzer, Hausverwalter, Versteigerer, Spediteure, Käuferinnen und Käufer wissentlich beteiligt waren. Auf der Grundlage einer authentischen Liste hat sie eine Sammlung von gläsernen Gegenständen zusammengestellt. Das glänzende Ensemble zieht zunächst den Blick der Passanten am Kurfürstendamm an und enthüllt bei genauerer Betrachtung die harten Hintergründe des schönen Scheins.